Abdeckgitter für Edelstahlfutternäpfe

Ein sehr netter Dortmunder Vogelliebhaber schrieb mir in einer Mail, dass er einen Modellbauer sucht, der ihm Abdeckgitter für vier Edelstahlfutternäpfe herstellen könnte. Die Abdeckgitter sollten schwenkbar ausgeführt werden, jedoch nicht von den Vöglen selber geschwenkt werden können. Die Futternäpfe sollten weiterhin spülmaschienenfest sein und es sollte sich kein Stauwasser bilden können.

Weiterhin sind die Futternäpfe in sich leicht schief und somit musste die Konstruktion an jeden Napf entsprechend angepasst werden.

Diese Aufgabenstellung machte mich neugierig und wir machten uns gemeinsam an die Konstruktionsarbeit.

 

1. Hier ist ein altes Abdeckgitter zu sehen.

Die gefiederten Gesellen haben es jedoch schnell gelernt diese Gitter aus den Futternäpfen zu schmeißen.

2. Die Ansicht von oben auf einen Futternapf mit altem Gitter.
3. Die Grundkonstruktion umfasst zwei Lagerstücke, eine drehbare Achse, die neun Gitterstäbe und eine Sitzstange

4. In der vereinfachten Schnittzeichnung ist zu sehen, dass die Vöglen bei der Futteraufnahme auf der vordernen Stange sitzen und diese somit nicht mehr anheben können.

5. In der 3D Ansicht habe ich evtl. Berührungspunkte zwischen Napf und Abdeckgitter "wegkonstruiert".

6. Hier ist das Abdeckgitter nach oben geschwenkt.

7. Die Bewegung des Abdeckgitters wurden im CAD System simuliert.

   

9. Die Einzelteile der vier Abdeckgitter wurden mit der Bandsäge grob vorbereitet.

Das Material ist ein 1.4301 (VA) Edelstahl.

10. Die Einzelteile im Überblick

11. Um das Rundmaterial richtig spannen zu können habe ich mir aus einem Vierkantmaterial C45 eine Spannvorrichtung hergestellt.

Hier fräse ich gerade eine V-Nut in die Oberseite.

12. Das Rundmaterial sitzt in der V-Nut und ist mit 2 Spannelementen gesichert.

13. Hier werden alle Löcher mit dem Zentrierbohrer vorgebohrt....

14. ... und mit einem 1,6mm Bohrer auf das Fertigmaß gebracht.

15.  Im folgenden Arbeitsschritt wurde ....

16.  ... eine Nut in das Rundmaterial gefräst.

Hierbei wurde die Spannung mit zunehmender Nuttiefe immer instabiler. Also musste die Zustellung und der Vorschub immer weiter angepasst werden.

17. Die Bohrungen der Querstreben wurden vor dem Ausspannen auf Maßhaltigkeit geprüft.

18. So sieht das erste Bauteil nun aus.

19. Nun wurde die Länge noch passend auf der Drehmaschine abgestochen ...

20. ... und die Passgenauigkeit überprüft.

21. Hier kann man schön den Eingriff der Sitzstange sehen.

22. Nun konnten die Querstreben mit der Sitzstange verbunden werden. Hierbei kam meine Hartlötausrüstung wieder zum Einsatz.

23. Die Gelenkstange mit einem Durchmesser von 5mm konnte jetzt ebenfalls mit den Aufnahmebohrungen ....

24. .... 1,6mm versehen werden ....

25.  ... und mit dem Rest verlötet werden.

Somit war das erste Abdeckgitter fertig.

26. Nun wurden die Gelekaufnahmen ....

27.  ....gefräst ...

28.  .... mit einem Zentrierbohrer vorgebohrt....

29. .... und die Bohrung für das Befestigungsgewinde eingebracht.

30. Hier sind die Gelenkaufnahmen noch ohne Ablaufbohrung zu sehen.

31. Abschließend wurden die Zentrierungen und die ...

32.  ... Ablauflöcher für das Spülwasser eingebracht.

33. Fehlen nur noch die Befestigungsgewinde.

34. Die fertigen Gelenkaufnahmen.

35. Die erste Probemontage.

36. Nun wurden alle Lötreste mit Schleifleinen beseitigt...

37. ... und das erste Gitter montiert.

39. Sieht aus wie gewollt ....

40. ... und funtioniert auch so.

41. In Summe habe ich vier Futternäpfe mit diesen Gittern ausgerüstet.

Hier sind nur die beiden letzten Näpfe zu sehen.

Diese Arbeit hat sehr viel Spaß gemacht und war durch die sehr filigranen Bauteile und die ungünstigen Zerspanungsverhältnisse eine schöne Herausforderung.