Leinen D100 Schraubstock

Durch einen glücklichen Zufall bin ich auf einen Leinen Schraubstock im Internet aufmerksam geworden.
Ich habe mir das gute Stück gekauft und einer Generalüberholung unterzogen.

 

1. So sah der Schraubstock direkt nach dem Kauf aus.

Der Vorbesitzer hatte vor Jahren einen neuen Anstrich spendiert und den Schraubstock gut gepflegt.

Da ich den Originalzustand soweit wie möglich wieder herstellen wollte hatte ich eine Menge Arbeit vor mir.

2. Leider zeigte sich beim Zerlegen, dass sich der Knebel nicht mehr Teilen ließ.

3. Also wurde aus einem 15mm 1.4301 (Edelstahl) Rundstahl ein neuer Knebel hergestellt.

4. Nach dem Überschleifen ...

5. ... wurde einseitig ein Passring aufgeklebt. Der zweite Ring sollte später, nach erfolgter Überholung, an seinem Platz fixiert werden.

6. Nun ging es erst einmal darum die alte Farbe vom Metall zu lösen. Ich wollte schon immer einmal einen Farblöser testen ....

7. ... und war extrem überrascht, dass sich bereits beim Auftragen die Farbe ablöste.

Das Zeug funktioniert richtig gut.

8. Nach ein paar Minuten vielen schon die ersten gelösten Farbplacken von alleine herunter.

9. Zwei Stunden später war der Lack ab.

10. Die Entlackung hat prima funktioniert und sollte später durch kurzes Granulatstrahlen abgeschlossen werden.

11. Die verdreckten Wellen wurden kurz auf der Drehbank mit etwas Schleifleinen abgezogen und anschließend poliert.

12. Hier ist der vorher / nachher Unterschied schön zu sehen.

13. Die Hauptwelle war dermaßen mitgenommen, dass ich sie überdrehen musste.

14. Da die Welle nach meinem Ermessen zu viel Axialspiel aufwies habe ich beim Überdrehen einen Bund am Kopf stehen lassen ...

15. .... und einen Adapterring aus RG7 gedreht.

16. Der Ring wurde dann ....

17. ... mit der Welle verklebt ....

18. ... und nach dem Durchtrocknen .....

19. ... in Form gebracht.

20. In der oben beschriebenen Trocknungsphase habe ich die Führungsbahnen mit dickem Spiegelband ab geklebt ....

21. ... und meine Sandstrahlkabine angeschmissen.

Man kann deutlich die Verputzungsspuren aus dem Gießvorgang sehen.

21. Alle Unregelmäßigkeiten wurden mit einem 2K Spachtel in mehreren Lagen verschlossen.

22. Der die angegossene Ambossfläche an einer Stelle ausgebrochen war sollte die folgende Schönheitsoperation ebenfalls noch durchgeführt werden.

Der Messerkopf wurde mit nur einer Wendeplatte bestückt und als Schlagzahnfräser benutzt. Bei Guss wird immer trocken gearbeitet (oder mit Überflutungskühlung). Ich habe mich hier für die trockene Methode entschieden.

23. Schon kurze Zeit später war von der Schadensstelle nichts mehr zu sehen.

24. Alle Führungen, Lagerflächen und die Ambossfläche wurden sauber ab geklebt. Die Gewinde wurden mit Schrauben verschlossen ....

25. ... und etwas VA Draht als Aufhängevorrichtung umfunktioniert.

26. In meiner provisorischen Lackierkabine (Garage) wurden die Teile mit 3 Lagen Grundierung ....

27. ....und mehreren Schichten Hammerschlaglack in RAL 6011 (Resedagrün) versehen.

28. Nach dem Durchtrocknen der Lackschichten wurde alles wieder montiert und alte Schraubstock sieht wieder aus wie neu.

29. Abschließend wurde selbstverständlich für eine stabile Montage mit der richtigen Arbeitshöhe gesorgt.